Der unheimliche Druide.

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#1 | Der unheimliche Druide. datum

02.09.2024 17:09 (zuletzt bearbeitet: 02.09.2024 17:15)

Noch eine Geschichte, die ich als besonders gut gelungen empfinde
und die man durchaus als Märchen ansehen kann, ist die des "unheimlichen Druiden"
vom Sept. 2011. Hier schrieben 8 User vom alten Forum sehr fleißig mit:

Der unheimliche Druide

In einem Wald, der finstergrün
nie Licht sah und kein buntes Blüh'n,
hört man aus tiefstem Dunkel
ein Knurren und Gemunkel.
Ein Brummen und ein Raunen
bringt Tier und Mensch zum Staunen,
zum Rätseln und zum Fürchten.
Was könnt das Aug' dort sichten?:

Ein dicklicher Druide,
uralt, baumstarksolide,
geheimnisvoll umwittert,
lebt dort - und grunzt verbittert.

In einer dunklen Nacht
ist der Druid' erwacht,
er schnauft und faucht
Hört ihr das auch???

Eintausend lange Jahre
(das ist wohl nicht das Wahre!),
da stand er dort als Baum
und schnaubte nur im Traum.
Jetzt streckt er seine Glieder,
füllt seine Lunge wieder
und BRÜÜÜLLLLLLLLT, so laut er kann
im modrig-schwarzen Tann.

Ich hör sein Brüllen, hör sein Schrei'n.
Er ruft nach Insu ganz allein
!
Nur sie, nur sie kann ihn befrein
- allemal -
aus seiner Qual.

Doch Insu, ach, die will nicht.
"Warum?" - so fragt sie - "soll ich?"

"Oh, rette mich! - Erlöse mich!"

So klingt es wahrlich schauderlich
durch Fichtenwald und durch die Tannen.

"Auch Karo könnt die Flüche bannen,
die schon seit Urzeit auf mir lasten."

Da schleich ich nun mit Fotokasten
(das ist ne Super-Digi-Cam)
durch schaurig's Dunkel in die Klamm,
trag auch mein Dreibein huckepack,
das Objektiv im Fotosack,
die Taschenlampe auf der Kappe
und ruf: "Oh Mann, du Jammerlappe,
du altersschwach' Druide du.
Ruf klar, wo ich dich finden tu!"

Der Druide hört mich wohl,
doch wird er langsam heiser.
Er fühlt sich müde, leer - ja, hohl,
sein Rufen wird noch leiser.

"Oh Karo, Insu, hört doch mein Gewimmer!" -
Die hör'n es nicht und suchen blind noch immer ...

Nach vielen Tagen, Wochen dann
(alles steh'n unter Waldes Bann
und harrt
erstarrt
an Flusses Strande)
kommt eine wilde Bärenbande.

Und so ein alter Riesenbär,
brummt: "Holla, wo kommt ihr denn her
und steht so einsam, schreiend hier?
Jetzt sauft erst mal ein Honigbier."
Und dann: "Was ist nun das Begehr?
Ich helf euch gerne. Bittesehr."

Die Zwei erzähl'n dem großen Bär,
da irgenwo im Walde wär,
druiden-gleich, ein alter Gnom,
der sie gerufen "Komm, oh - kooooommmmm!".

"Oho", brummt da der Bär sogleich.
"Ich zeig Dir das Druidenreich.
Schau hin, dort hinterm goldnen Licht,
daaa findest du den alten Wicht."

Man hört ja viel vom Gold im Rhein,
doch gibts ein Gold besonders fein,
passt zwischen Leber und der Milz.
Das ist ein goldnes Münchner Pils.
Und Ebbesianer, klug und helle,
fanden schnell die Ursprungsquelle.

Vom Waldesdunst umschwirrt,
fata-morgana-gleich verwirrt
vom Suchen und vom Wirken
liest zwischen schwarzen Birken
man oben auf der Seite;
denn die Geschichte, die gescheite,
beginnt dort mit dem Gnom aus Holz,
der da im Dunkel steht so stolz.

Ach, den Gnom meint ihr hätt ich unterdessen
beim Blick aufs Gold doch glatt vergessen?
Nee, der Gnom musste auf Ebbesianer warten
ganz weit hinten drin im Englischen Garten.

Dort wartet dieser immer noch
und pfeift schon aus dem letzten Loch.
Ganz heiser ruft er: "Bittesehr!
Bringt alle Ebbesianer her!
Habt Erbarmen, zögert nicht -
kommt zu mir, zum güld'nen Licht!"

Und Insu kimmd und schaugd und sieht,
der Schnatt hat Angst, hat Furcht und ... flieht!
Man hört sein Schrei'n aus dunklem Wald:
"Karona, Insulaire, kommt bald
und bringt die andern alle mit,
Ihr mut'gen Zwei, ihr seid der Hit!"

Die Zwei, die meinen: "Nix da!
Zwar sind wir immer fix da,
jedoch in diesem Falle
benötigen wir ALLE!

Ganz Ebbes muss hier helfen,
auch Zwerge, Feen und Elfen ..."

(Dann woll'n wir hier die Daumen drücken,
ganz eng dabei zusammen rücken.
Kein Dämon kann uns dann was tun.
Wir lassen ihm nicht seinen Ruhm.
Und Gold und Geld - was ist das schon,
wenn man geliebt wird ohne Hohn?
Der Schnatt-l wird doch sehr gebraucht,
ist er von Angst auch angehaucht.
Wir werden ihm den Weg schon weisen
zurück zu uns. Er soll auf leisen
Sohl'n mit uns ins Dunkle geh'n.
- Naja, wir werden seh'n ...)

So stärken sich die Ebbesianer und auch die Ebbesianerinnen
mit goldnen Tropfen feinen Bieres, die bald durch ihre Kehlen rinnen
und Kraft verleih'n für mutig Taten.
Dazu gibts noch nen Hasenbraten.

Mit Hasenbräter, Messern, Keulen
und lautem, kämpferischem Heulen
erstürmen Ebbesianer bald
den schwarzen, nebeldunst'gen Wald.

Als dann die goldenschimmernd Lichtung
erreicht wird nach genauer Sichtung,
verstummen alle Rufe schnell;
denn dort, dort steht im Mondschein hell
der riesige Druidenmann.
Voll Ehrfurcht sehn ihn alle an.

Doch im Gebüsche kauert
ein kleener Zwerg und lauert
und kichert hinterhältig böse:
"Ihr könnt mir nix mit dem Getöse!
Von mir kommt der Druidenfluch.
Schert euch hinweg, es ist genuch!"

Doch schreckt sich da koa Ebbesianer.
denn die san hart wiea d'Indianer.

¡ HUGH !
! HUGH ¡

So stehen sie zusamm',
ganz Ebbes, wie ein Mann.
Sie stürmen durch's Gesträuch.
Das Zwergerl schreit: "Vor euch
hab ich doch keine Angst!
Bald wird euch flau und bangst,
wenn euch mit Gall und Gift
mein schlimmster Zauber trifft!"

Der Wicht wollt Gift und Galle spucken,
doch Karos Hund hat ihn verbellt.
Ich sah den Wicht zusammenzucken,
dann gab er schleunigst Fersengeld.
Ja, Karos Hundi ist ein Held!!!

Der Zwerg kreischt:
"Mennooo, macht kein Quatsch!!"
Schon isser
Matsch.

Die Karo ruft: "Mein Hund - OhNein,
nun ist´s genug, komm lass das sein!"
Doch dieser läuft ihr vor das Bein -
da fällt sie rein - tief in den Matsch ...
Platsch ... Platsch ...
So´n Quatsch.

--- Doch nun ertönt ein lautes Rauschen, dem ungeheures Brüllen folgt;
ein Brüllen, das höchste Freude und durchdringendstes Wohlbehagen ausdrückt.
Das Dahinscheiden des bösen Zauberzwerges hatte den Druiden zum Leben erweckt.
Und nun reckt und streckt er sich, dehnt sich aus und zieht sich dann zusammen,
wird kleiner und kleiner, bis er die Größe eines Mannes erreicht.

Sein Angesicht zeigt Güte und Weisheit und er spricht:

"Ihr habt mich erlöst.
Zum Danke werde ich allen mutigen Ebbesianer-Menschen und -Tieren dienen.
Wann immer ihr mich braucht, kommt zu mir, und ihr werdet Gutes erfahren
- bis in alle Internetzeiten. ---

Ende gut,
alles gut
!